Die Jiu-Jitsuka des Dojo Zanshin Gschwend präsentierten sich bei der Kyuprüfung am 9. November 2007 ausnahmslos in Topform.
Im „kleinen Kreis“ fanden sich jenem Freitag 16 Jiuka im Alter von 8-32 Jahren zu einer Kyuprüfung ein. Für elf Kinder war es das erste Mal – dementsprechend aufgeregt präsentierten sie sich den Juroren Sepp Oberhollenzer (6. Dan) und Jochen Ziehr (1. Dan). Bei der ersten Prüfung achten die Prüfer besonders auf die Etikette, einem der wichtigsten Elemente des Budosports. Als Prüfungsprogramm sind einfache Verteidigungstechniken festgelegt, sowie Würfe und Fallübungen.
All das wurde korrekt ausgeführt, weshalb Oberhollenzer und Ziehr keinen Grund sahen, die Leistungen der Kinder nicht mit dem 8. Kyu, dem weiß-gelben Gürtel, zu belohnen.
Mehr als nur ein paar einfache Verteidigungstechniken wurden Denis Kiefel, Jan Sauter, Thomas Müller und Benjamin Kachel abverlangt: Denn je höher die Graduierungen, desto umfangreicher die Wurf- und Fallschule, desto härter die Techniken und desto genauer das Auge der Prüfer. Die Prüflinge zeigten einen umfangreichen Ausschnitt aus der „sanften Kunst“ (jap. Jiu-Jitsu), die auch alles andere als sanft sein kann. Kunstvolle Wurftechniken wechselten sich ab mit knallharter Selbstverteidigung, Demonstrationen von Schmerzpunkten, Hebeln und Würgetechniken.
Kleine Mängel gab es natürlich, aber nichts was das Gesamtbild der Prüfer von einer guten Leistung beeinträchtigst hätte; damit erhielten auch die „Älteren“ den jeweils nächsten Kyu-Grad.
Mit zufriedenen Prüfern und schweißüberströmten Gesichtern beschloss sich der Abend in der Würdigung der einzelnen Leistungen. Bestanden haben:
Weiß-gelb:
Melissa Mühlhäuser, Lena Madlen Wahl, Leonie Swetlik, Lea Lauster, Lea Ellinger, Larissa Abele, Maximilian Nothdurft, Jan-Philip Swetlik, Steffen Kronmüller, Marco Benzel und Jannik Kühner
Orange:
Jan Sauter
Grün:
Denis Kiefel
Braun:
Thomas Müller und Benjamin Kachel
Dan-Prüfung Jochen Ziehr vom 26. September 2007
Bildunterschrift: Jochen Ziehr (1. Dan, Mitte) mit Trainer Sepp Oberhollenzer (6. Dan, 2. v. r.) und den Prüfern Dieter Harsch (6. Dan, 1. v. l.), Richard Schmidt (5. Dan, 2. v. l.) und Klaus Bosch (2. Dan, 1. v. r.)
Jochen Ziehr hat die Entwicklung des Dojo Zanshin von seinen Anfängen an mitgemacht. Nun ist er der erste Schwarzgurt der Abteilung Jiu-Jitsu, welcher er auch als Abteilungsleiter vorsteht. Dass er das Zeug dazu hat, hat er in einer qualitativ hochwertigen Dan-Prüfung äußerst eindrucksvoll bewiesen.
So etwas hat die Gschwender Gemeindehalle auch noch nicht erlebt: Feierlich herausgeputzt, wurde sie am Mittwochabend für ein paar Stunden Teil einer Veranstaltung, die einen Höhepunkt in der Geschichte der Abteilung Jiu-Jitsu der TSF Gschwend darstellen sollte.
Zum ersten Mal richtete die jüngste der TSF Abteilungen eine Dan-Prüfung aus. Mittelpunkt des Abends war Jochen Ziehr, der sich in den letzten Monaten sehr intensiv auf dieses Event vorbereitet hatte.
In einer eineinhalbstündigen Prüfung demonstrierte er, dass er sowohl technisch als auch geistig das Zeug dazu hat, einen schwarzen Gürtel zu tragen.
Nicht dass das eine leichte Übung gewesen wäre: Abgeprüft wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche; von der Abwehr gegen alle erdenklichen Angriffe, über anatomisches Wissen bis hin zur Verteidigung gegen mehrere Gegner.
Letztlich zeigten sich die Prüfer Dieter Harsch (6. Dan Jiu-Jitsu), Richard Schmidt (5. Dan Jiu-Jitsu) und Klaus Bosch (2. Dan Jiu-Jitsu) jedoch äußerst zufrieden: Die Leistungen Ziehrs wurden einstimmig als „überdurchschnittlich“ anerkannt. Vor allem seine Dynamik und die gesunde Mischung aus Kampfkunst und Selbstverteidigung fand Anerkennung beim Prüfergespann. Auch Trainer Sepp Oberhollenzer (6. Dan Jiu-Jitsu), Gründer des Dojo Zanshin, war voll des Lobes und ließ es sich nicht nehmen, seinem Schützling persönlich dem schwarzen Gürtel umzubinden.
Gewarnt wurde trotzdem: Mit dem Erlangen des Meistergrades hat Ziehr „nur die Perspektive gewechselt“, er steht jetzt „auf der anderen Seite des Flusses“, was jedoch nicht einschließt, säumig zu werden. Im Gegenteil: Jetzt fängt alles erst richtig an.