Ein Frauen-Selbstverteidigungslehrgang bei der Abteilung Jiu-Jitsu Gschwend gliedert sich immer in zwei Teile: Einen theoretischen und einen praktischen. Der Theorieunterricht soll vor allem Fragen klären wie...
- „Wie erkenne ich, dass mir Gefahr droht?“
- „Was kann ich tun, um mich möglichst aus dem Schlimmsten rauszuhalten?“
- „Wie reagiere ich angemessen? Was kann tun, was DARF ich überhaupt tun?“
...und beinhaltet deshalb Themen wie
- Verhaltensmuster
- Täter- und Opfersignale
- Notwehrgesetz
- Verteidigung mit Worten
- usw.
Was hier theoretisch erklärt wird im Praxisteil „knallhart“ durchgeprobt. Unter Anleitung von Sepp Oberhollenzer (6. Dan Jiu-Jitsu), einem erfahrenen Kampfsportler, werden einfache Verteidigungstechniken, Schläge, Tritte, richtige Körpersprache und weiteres eingeübt.
Das Hauptzeil eines Frauen Selbstverteidigungslehrgang ist es, Frauen in punkto Gewalt, Gewaltvermeidung, Notwehr, etc. aufzuklären und psychisch zu stärken. Der Praxisteil soll klar machen, wie sich eine Frau im Ernstfall wehren kann. Dass sie dazu in der Lage ist, ist ohne Zweifel. Dass sie sich dessen bewusst wird, ist eine weitaus schwierigere Angelegenheit. Dieses verständlich zu machen ist der Zweck des Praxisteils.
Dabei steht IMMER eine Reihe „Freiwilliger“ zur Verfügung, denn als seriöser Ausrichter ist es uns wichtig, auch Männer in den Kurs mit einzubeziehen. Man kann einen SV-Lehrgang nicht ‚von und für Frauen’ machen. Oberhollenzer: „Ein Mann verhält sich einfach ganz anders als eine Frau. Draußen auf der Straße werden Frauen auch nicht von Frauen angegriffen.“
Um den Praxisteil mit möglichst realer Härte zu gestalten, können die Frauen ihr Gelerntes am „Schwarzen Mann“ anwenden: Der Ganzkörper-Schutzanzug, Standartausrüstung der Polizei, ist (nahezu) undurchlässig – der Mann darin also gut genug geschützt um allen erdenklichen Angriffe standzuhalten.
Aber Achtung: Wer glaubt, in zwei Tagen zu Catwoman ausgebildet zu werden, geht doch etwas zu phantasievoll an die Sache ran. Was gelehrt wird sind einfachste - aber wirksame - Verteidigungstechniken, sowohl physisch als auch verbal, und KEINE komplizierten Würfe, oder Waffen-Abwehr-Techniken – vor denen selbst jeder vernünftige Schwarzgurt zurückschrecken würde.